Vereinsgründung

Gründungsmitglieder Tanzsportverein aus Aachen
August 1984 - Die Gründungsmitglieder posieren in Turniergarderobe

Am 3. Juni 1984 trafen sich 30 Tänzer und zwei Gäste voller Tatendrang im Aachener Hotel Buschhausen, um den Tanzsportclub „Euregio“ zu gründen. Dahinter stand die Idee, die Grenzlage Aachens für intensive sportliche Kontakte zu den Nachbarländern Holland und Belgien zu nutzen. Weil die Verwendung des Begriffs „Euregio“ aber besonderen Bedingungen unterlag, wurde der Name vom Amtsgericht nicht akzeptiert.

Da einige Gründungsmitglieder schon seit langer Zeit den angesehenen Aachener Vereinen „Tennisclub Grün-Weiß“ und „KKV Aquisgrana“ angehörten, kreierte man in freundschaftlicher Gesinnung die Namenskombination „Grün-Weiß Aquisgrana Aachen“ – wer weiß, ob man nicht gerade in der Anfangszeit auf die Hilfe gestandener Vereine angewiesen sein würde. Gleichzeitig knüpfte „Aquisgrana“ an die alte lateinische Bezeichnung für Aachen an (abgeleitet von den heißen Quellen „aqua“, die dem Heilgott Granus geweiht waren).

Zur Gründungsversammlung hatte Herr Prof. Dr. Wilhelm Schütz eine Satzung verfasst. Der Tanzsportverband Nordrhein-Westfalen steuerte wichtige Anregungen bei, so dass der Start des neuen Vereins reibungslos vonstatten ging. Herr Prof. Dr. Heinz Horn, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.

1984–1991 (Die frühen Jahre)

Das erste Jahr

Der neue Vorsitzende stiftete das Startkapital für den Verein und besorgte als erste Trainingsstätte einen kleinen Saal im Verbindungshaus der mit ihm befreundeten Aachener Studenten-Korporation Ripuaria in der Junkerstraße 68. Der Raum war mit Kunststoffboden belegt und musste mit einem Ölofen beheizt werden. Trotzdem fühlten die Tänzer sich dort sehr wohl, denn die unmittelbare Verbindung zum Pfaffenturm, einem Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, verlieh allem ein besonderes Flair. In den Gewölben des alten Turms befanden sich kleine Gemeinschaftszimmer für die Vorstandssitzungen, aber auch für gesellige Stunden und Feiern bei besonders guten Turnierergebnissen.

Am 2. September 1984 lud der Verein Presse und Stadtvertreter zu einem öffentlichen Empfang in die neuen Clubräume ein. Die an diesem Tag gezeigten tänzerischen Spitzenleistungen der eigenen Turnierpaare wurden in der Presse überschwänglich gelobt. Zudem wurden auf Anhieb 13 neue Mitglieder gewonnen.

In kürzester Zeit steigerte sich die Mitgliederzahl auf über einhundert. Damit war der Verein zunächst seine gröbsten finanziellen Sorgen los. Die Turniertänzer unterrichteten mit großer Begeisterung und anfangs ehrenamtlich die Neumitglieder, denn für einen hochqualifizierten Clubtrainer reichte das Geld noch nicht aus. Unsere Turnierpaare wurden wiederum vom Vorstand des TC Schwarz-Rot Düren großartig unterstützt, denn dieser gestattete ihnen die kostenlose Teilnahme an seinem Turniertraining.

Schon am Ende des Gründungsjahres war die Mitgliederzahl und damit das Beitragsaufkommen so gestiegen, dass Herbert Schmitz als Clubtrainer verpflichtet werden konnte. Kleine Honorare für die Übungsleiter waren ebenfalls möglich. Zusätzlich wurde der Bundestrainer Wolfgang Opitz von den Standard-Turnierpaaren einmal im Monat nach Aachen eingeladen und privat bezahlt. Über die großen Erfolge der Aquisgrana-Paare bei Standard- und Lateinturnieren hatte die Aachener Presse schon bald regelmäßig zu berichten.

Die Gründung des Vereins stand anfänglich unter dem Aspekt, besonders Standard- und lateinamerikanisches Tanzen zu pflegen. Nach einigen Monaten wurden aber, vor allem von den jungen Interessenten, neue Wünsche hinsichtlich des Tanzangebots laut. Der Vorstand ging darauf ein und beschloss, eine Jazzdance-Gruppe einzurichten. Frau Leonore Gschaider, die bis heute eine der renommiertesten Fachfrauen auf diesem Gebiet ist, widmete sich dieser Aufgabe sofort mit großem Enthusiasmus und Erfolg.

Erste Vergrößerung und Umzug

Alle Gründungsmitglieder begaben sich intensiv auf die Suche nach neuen Mitgliedern. Freunde, Nachbarn, Kollegen und Mitschüler wurden zunächst zum Vorbeikommen überredet, entwickelten sich aber schnell zu begeisterten Tänzern. Der Verein wuchs und wuchs, so dass sich der Vorstand bereits Ende 1984 auf die Suche nach größeren Trainingssälen machte. Es ergaben sich mehrere räumliche Möglichkeiten, die über ganz Aachen verteilt lagen.

Aufgrund persönlicher Vorstandsbeziehungen fiel die Wahl letztendlich auf den Eisenbahner-Sportverein am Soerser Weg. Nachdem die erste Etage des Vereinsheims mit tanzsportgerechtem Parkett ausgestattet worden war, zog Grün-Weiß Aquisgrana im April 1986 um. Das neue Domizil besaß eine gemütliche Schrägdach-Atmosphäre mit viel Holz an Decke und Wänden. Eine Gastronomie war im Untergeschoss vorhanden. Was wollte man mehr! Die Tänzer fühlten sich auch hier äußerst wohl.

Internationale Kontakte

Nach zwei Jahren war die Vereinssituation soweit stabilisiert, dass die Mitglieder mit großem Interesse begannen, über den Tellerrand zu schauen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen und dem Internationalen Spielcasino wurde das Aachener Frühlingsturnier mit Sonderklasse-Tänzern aus England, Belgien, den Niederlanden und Deutschland etabliert. Es fand im Rahmen eines großen Galaballs im Eurogress statt. Der Oberbürgermeister stiftete den Grenzlandpokal und das Spielcasino spendierte Sachpreise von ansehnlichem Wert. Die neu geknüpften internationalen Kontakte führten zu regelmäßigen Besuchen und Gegenbesuchen von Tänzern der genannten Länder und blieben den beteiligten Sportlern bis heute in bester Erinnerung.

Die Clubräume am Soerser Weg wurden zwar von allen sehr geschätzt, hatten jedoch einen Nachteil: Mit nur einer einzigen Trainingsfläche war das Wachstum stark eingeschränkt. Zwar gab es Ausweichflächen in verschiedenen Aachener Schulen. Aber ein gemütliches, durchgängiges Clubleben konnte sich in einer Schulaula oder Sporthalle nicht entwickeln. Zum einen musste man ohne Gastronomie auskommen, zum anderen waren die Räume in den Ferien immer geschlossen. In dieser Zeit pendelte sich die Mitgliederzahl bei etwa 400 Personen ein. Mehr war auch beim besten Willen nicht möglich.

1991–1992 (Bau des Tanzsportzentrums)

Grundstück und Entwurf

Baustelle im Grünen
Baustelle im Grünen

Eine große Chance bot sich dem Verein 1989. Am 13. Juni trafen sich die Vorstandsmitglieder Heinz Horn und Herbert Schaps mit Herrn Flecken, dem Leiter des Sportamtes der Stadt Aachen. Dieser wusste aus früheren Diskussionen um den Mangel an Trainingsflächen. Daher bot er dem Verein ein städtisches Grundstück von ca. 2600 qm in Laurensberg auf Erbpachtbasis an, um eine vereinseigene Sportstätte zu errichten. Auch der Leiter des Liegenschaftsamtes, Herr Lanzrath, hatte keine Bedenken, uns das Grundstück zu überlassen. Er machte jedoch darauf aufmerksam, dass vor einem endgültigen Vertrag viele Hürden zu überwinden seien, wie die Zustimmung des Stadtrats, der Bezirksregierung Aachen-Laurensberg, des Bauordnungsamtes, des Liegenschaftsamtes und des städtischen Sportausschusses. Außerdem müsse eine Bürgerbefragung in der Vetschauer Straße erfolgen.

Alle jene Hürden wurden erfolgreich genommen und es konnte nach Zustimmung unseres Vorstands und des Beirats ein Erbpachtvertrag über 40 Jahre inklusive Verlängerungsoption mit der Stadt Aachen abgeschlossen werden.

Unter den Mitgliedern fanden sich etliche Fachleute, aus denen ein Bau- und ein Finanzierungsausschuss gebildet wurden. Vor der Beantragung von öffentlichen Zuschüssen mussten zunächst Pläne und Kostenvoranschläge erstellt werden. Die Vorstandsmitglieder Leo Pons und Heinz Horn entwarfen auf der Basis des in Aachen zu erwartenden Tanzsportbedarfs erste Flächenpläne.

Heinz Horn fand im Kreis seiner Hochschulkollegen einen renommierten Fachmann auf dem Gebiet der Architektur, Herrn Prof. Hubertus Sprungala. Er war bereit, das Tanzsportzentrum zu sehr günstigen Konditionen für den Verein zu planen. Sein Entwurf fand die volle Zustimmung aller Verantwortlichen. Für die Statik, die Bodenuntersuchungen, die Holzkonstruktion und andere Fachplanungen konnten weitere Hochschulkollegen des Vorsitzenden gewonnen werden, die das Projekt mit viel Idealismus vorantrieben.

Finanzierung „an allen Fronten“

Modellentwurf Tanzsportverein Aachen
Modellentwurf von Prof. Sprungala

Aufgrund der günstigen Hilfe der Hochschulkollegen veranschlagte der Architekt die voraussichtlichen Baukosten (ohne Nebenkosten) zunächst mit  knapp 2.000.000 DM. Um die Kosten weiter zu senken, wurden verschiedene Details, wie z. B. die Zahl der Fenster, die Geschosshöhen und die Bauausführung, geändert. An der Größe der vorgesehenen Sportflächen sollte jedoch keinesfalls gespart werden. Eine neuerliche Kalkulation prognostizierte Baukosten von ca. 1.800.000 DM.

Um von den Behörden Unterstützung zu erhalten, mussten Politiker unterschiedlichster Couleur für unser Projekt begeistert werden. Nach langen, schwierigen Verhandlungen mit dem Land NRW, der Stadt Aachen und dem Landessportbund NRW wurde eine finanzielle Basis für das Bauvorhaben geschaffen. Wir erhielten Zusagen für öffentliche Mittel für knapp die Hälfte der zu erwartenden Baukosten. Der Rest musste finanziert oder durch Eigenleistungen der Mitglieder erbracht werden. In der Mitgliederversammlung vom 21.09.1990 fassten die Mitglieder folgenden Beschluss:

„Vollzahlende Mitglieder leisten 20 Arbeitsstunden im Wert von je 20 DM, Mitglieder mit reduziertem Beitrag leisten 40 Arbeitsstunden im Wert von je 10 DM. Mitglieder, die nicht in der Lage sind, diese Eigenleistung zu erbringen, können sich von dieser Verpflichtung freikaufen.“

Die Eigenleistungen wurden mit 200.000 DM veranschlagt. Zu deren Erbringung wurden Gruppen für verschiedene Gewerke gebildet, die jeweils unter der Leitung eines verantwortlichen Clubmitglieds standen. Darüber hinaus wurden Mitgliederdarlehen aufgenommen, die in Abhängigkeit von der Höhe mit bis zu 2 % über dem jeweiligen Diskontsatz verzinst wurden.

Grundsteinlegung, Richtfest, Taufen

Grundsteinlegung Tanzen auf dem Fundament in Aachen
Flotte Sohle auf dem Fundament

Am 16. Juli 1991 fand der große Tag der Grundsteinlegung statt. Im Beisein von Aachens Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden und dem Präsidenten des Tanzsportverbandes NRW, Josef Vonthron, mauerte unser Vorsitzender Heinz Horn zusammen mit dem Architekten Hubertus Sprungala Mitgliederlisten, Urkunden, eine Tageszeitung und aktuelle Münzen ein, um der Nachwelt diesen denkwürdigen Tag zu bezeugen.

Damit war die Basis für eine Sportstätte errichtet, die auf einer überbauten Fläche von 1.100 qm drei mit Parkett ausgestattete Tanzsäle, einen Aufenthaltsraum, diverse Nebenräume und eine Tiefgarage enthalten sollte. Zwischen den beiden großen Sälen war eine schalldichte, mobile Trennwand vorgesehen. Das Zusammenschalten der beiden Tanzflächen würde auch die Durchführung von großen Meisterschaften erlauben.

Beim Richtfest am 24. Januar 1992 herrschten eisige Außentemperaturen. Trotzdem ließen die Vereinsmitglieder es sich nicht nehmen, auf der Baustelle ein zünftiges Fest zu feiern.

Nach der Fertigstellung des Rohbaus war die Zeit für die Eigenleistungen der Mitglieder gekommen. An manchen Abenden waren bis zu 30 Helfer auf der Baustelle. Manche zwar willigen Mitglieder - vor allem junge Turniertänzer - stellten sich bei den handwerklichen Arbeiten allerdings derart ungeschickt an, dass beschlossen wurde, sie lieber nach Hause zu schicken, um größeres Unheil zu vermeiden. Im Gegenzug gab es wiederum unglaublich eifrige Mitarbeiter wie Leo Pons und Paul Neubacher, die in Hunderten von ehrenamtlichen Stunden ein Vielfaches der vorgesehenen Eigenleistung erbrachten.

Präsentation in edler Robe zu Ehren des neuen Clubheims - die Turnierpaare von Grün-Weiß Aquisgrana 1992.
Präsentation in edler Robe zu Ehren des neuen Clubheims - die Turnierpaare von Grün-Weiß Aquisgrana 1992.

Am 19. September 1992 wurde das Clubhaus offiziell mit einem rauschenden Ball eröffnet. In diesem feierlichen Rahmen wurden die großen Säle in Anerkennung der besonderen Verdienste der beiden größten Helfer auf Leo-Pons- und Paul-Neubacher-Saal getauft.

Da in den Bau des Tanzsportzentrums öffentliche Mittel eingeflossen waren, fand nach der Fertigstellung eine Überprüfung durch einen Bausachverständigen des Kölner Regierungspräsidenten statt. Als ihm bei der Besichtigung zu Ohren kam, dass die veranschlagten Baukosten von 1,8 Millionen DM fast exakt eingehalten worden waren, verzichtete er auf eine weitere Prüfung aller Unterlagen mit dem Kommentar: „Wäre ein solches Sportzentrum von einer Kommune errichtet worden, hätte es doppelt soviel gekostet.“ Ein größeres Kompliment hätte uns ein Fachmann nicht machen können.

Zehn Jahre später wurde eine weitere Ehrung ausgesprochen. Als Anerkennung für den jahrelangen Einsatz unseres Gründungsvorsitzenden und Bauinitiators lautete der Name unseres Clubheims von nun an Heinz-Horn-Haus.

1992–heute (Entwicklung zum Großverein ab 1992)

Wachsendes Renommee

Bis 1994 stieg die Mitgliederzahl kontinuierlich auf ca. 600 an, ein Niveau, das viele Jahre gehalten wurde. Dank des neuen Clubheims gab es keine Engpässe mehr auf den Trainingsflächen. Zahlreiche neue Gruppen wurden eingerichtet und neue Tanzsportarten eingeführt.

Die großzügigen Tanzflächen und die gute Ausrüstung des Clubheims machten sich bezahlt. Bis heute haben wir für den Tanzsportverband zahlreiche Landesmeisterschaften, einige Ranglistenturniere und eine Deutsche Meisterschaft ausgerichtet. Ebenso wird das Clubhaus vom TNW regelmäßig für die Durchführung von Lehrmaßnamen und Workshops gebucht.

Großveranstaltungen

Der Gedanke einer internationalen Verständigung durch den Tanzsport war bereits bei der Gründung des Vereins präsent. Nach den Frühlingsturnieren um den Grenzlandpokal bildete die Eurathlon-Veranstaltung 1997 einen weiteren Höhepunkt in der internationalen Vereinsgeschichte. Eurathlon war ein Sportförderprogramm der Europäischen Union mit dem Ziel, Sportler aus verschiedenen EU-Ländern im Sinne einer sportlichen Völkerverständigung einander näher zu bringen. Unser Tanzsportclub erhielt den Zuschlag und damit auch die finanzielle Unterstützung für ein internationales dreitägiges Tanzsportreffen. Zu der Veranstaltung waren Tänzer und Spitzenfunktionäre aus England, Spanien und Tschechien angereist, um sich mit einheimischen Tänzern sportlich zu messen und eine Anpassung der länderspezifischen Turnierregelungen zu diskutieren.

In diesem Sinne werden seit 2002 die Beziehungen zu den Niederlanden und zu Belgien durch die Großveranstaltung „Tanzen im Dreiländereck“ besonders forciert. Das so genannte 3LE wird von uns und den Aachener Tanzsportvereinen Schwarz-Gelb und Blau-Silber zusammen mit dem TSC Schwarz-Rot Düren, dem Unisport und Tanzschulen aus dem euregionalen Grenzgebiet gemeinsam organisiert. Es findet seit 2003 regelmäßig an einem Wochenende in den Sommermonaten Juni/Juli statt.

Inzwischen hat sich der Event mit an die 600 Startmeldungen aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich und der Schweiz einen Namen gemacht. Die Turniere umfassen alle Haupt- und Seniorengruppen in allen Startklassen. Seit 2007 werden sogar Breitensportwettbewerbe getrennt nach den Sparten Standard und Latein integriert. Besonders beliebt sind die Samstagabendveranstaltungen - mal mit Mannschaftswettbewerben, mal mit Mottoabenden - bei denen sich die Turnierpaare, die Wertungsrichter und alle Tanzsportbegeisterten treffen, um sich kennen zu lernen und zu tanzen.

Weitere große Veranstaltungen, die mittlerweile zum traditionellen Rahmenprogramm unseres Vereins gehören, sind der Tanz in den Mai, unser Sommerfest, der Tag des Tanzens und der Nikolausball. Sportturniere, Tanztreffs, Workshops und zahlreiche individuelle Veranstaltungen ergänzen das Jahresprogramm regelmäßig.

Neueste Entwicklungen

In den letzten Jahren realisierte der Vorstand vielfältige Ideen zur Mitgliederwerbung. 2005 startete z. B. die Zusammenarbeit mit der BEK, die ihren Mitgliedern die Teilnahme an Tanzworkshops in unserem Club als aktive Präventionsmaßnahme anbot. Mit den bislang vier Aktionen, die mit Hilfe der regionalen Radiosender und Presse publik gemacht wurden, steigerte sich unser Bekanntheitsgrad enorm. Viele neue Schnuppergruppen und daraus wiederum Gesellschaftskreise entstanden.

Auf Anregung einiger Mitglieder aus Eschweiler eröffneten wir 2006 eine „Zweigstelle Eschweiler“. Was mit einer kleinen Schnuppergruppe für Jugendliche begann, ist mittlerweile ein gefragter Tanzabend in der Turnhalle der Realschule Patternhof mit mehreren Gruppen verschiedener Alters- und Leistungsstufen.

Im gleichen Zeitraum kamen die sehr ambitionierten Jugendtrainer mit der Bitte auf den Vorstand zu, sich um die weitgehend noch nicht vorhandene Gesellschaftstanz-Jugend in unserem Verein kümmern zu dürfen. Eine Aktionsliste mit Ideen, die das Interesse der Jugendlichen für den Tanzsport und unseren Club wecken sollten, war bereits ausgearbeitet. Diese Initiative unterstützte der Vorstand selbstverständlich aus vollem Herzen. Es sollte der Startschuss für eine unglaublich vielseitige und florierende Jugendarbeit werden. Seit 2007 stieg die Zahl der Mitglieder bis 18 Jahren von knapp 100 auf das Dreifache.

Eine zunehmende Nachfrage erreichte uns in den letzten Jahren auch aus den Schulen, die Sportvereine suchen, die vor Ort Training anbieten. Wir arbeiten mittlerweile mit vielen Schulen aus Aachen und Umgebung zusammen. Dabei werden unterschiedlichste Konzepte verfolgt: angefangen bei offenen Ganztagsschulen, über Tanz-AGs bis hin zum Tanzen als benotetes Schulfach.

Aufgrund unserer vielseitigen Initiativen für die Zusammenarbeit mit Schulen wurden wir vom Tanzsportverband Nordrhein-Westfahlen sowie vom Deutschen Tanzsportverband mehrfach geehrt. Im Februar 2008 erhielten wir das Prädikat „Schulsportbetonter Verein“ des DTV. 2009 und 2010 wurden uns im gleichen Wettbewerb sogar Geldpreise zuteil. Im Januar 2009 und 2010 erreichten wir jeweils den 1. Platz beim TNW Förderpreis „Vereine und Schulen arbeiten zusammen“.

Wie zu Gründungszeiten und in der Bauphase lebt unser Verein nach wie vor vom Ideenreichtum und Engagement der Mitglieder. Die Aufgeschlossenheit gegenüber aktuellen Trends hat dazu geführt, dass wir eine äußerst abwechslungsreiche tänzerische Palette vorweisen können. Ebenso bunt ist der Zustrom von Mitgliedern: Geburtsjahrgänge von 1917 bis 2007 und Nationalitäten aus der ganzen Welt sind vertreten. Der TSC Grün-Weiß Aquisgrana Aachen ist aktuell der größte Tanzsportclub in NRW. Mit seinen über 900 Mitgliedern gehört er gleichzeitig zu den größten Tanzsportvereinen Deutschlands.

Uns alle verbindet die Freude am Tanzen, an der Gemeinschaft
und am geselligen Beisammensein.